Vom Fernsehheld zum Facebookprofil?
Ausgehend von öffentlichen Debatten, die aktuell über die Mediennutzung von Kindern geführt werden und häufig von der Vorstellung geprägt sind, dass Kinder Medien ausschließlich konsumieren bzw. von ihnen vereinnahmt werden, haben Studierende aus dem Studiengang Frühkindliche Bildung und Erziehung der PH und der EH Ludwigsburg sowie Grundschullehramtsstudierende der PH Ludwigsburg im Wintersemester 2016/2017 Studien und Texte zur Mediennutzung von Kindern recherchiert und reflektiert, um daran anknüpfend Antworten auf die Frage zu suchen, wie sie im Übergang von Kita und Grundschule mediales Handeln von Kindern begleiten und mediale Handlungsfähigkeit fördern können. Denn obwohl Kinder mit dem Schulbeginn zunehmend Medienerfahrungen in verschiedenen Kontexten machen, „die unterschiedliche Handlungsfelder und Herausforderungen mit sich bringen.“ (Eickelmann, Aufenanger & Herzig 2014, S. 20f.), wird Medienbildung im Übergang zwischen Kindertageseinrichtung und Schule kaum als Aufgabe wahrgenommen (vgl. Breiter et al. 2013, S. 261). Auch Hugger et al. stellen fest, dass Kinder sich über digitale Medien zwar neue Räume erschließen, sie in diesen aber häufig alleine gelassen werden (vgl. 2015, S. 8).
Die Studierenden haben ihre Recherchen und Reflexionen in einer Literaturliste und journalistischen Kommentaren zum Ausdruck gebracht, die zeigen, wie attraktiv vereinfachte Zuschreibungen und Thesen sein können, auch wenn sie der eigenen Mediennutzung widersprechen und somit nur schwer ohne Widerspruch zu fassen sind. Den eigenen Kommentar zu veröffentlichen, trauten sich insgesamt nur vier von mehr als zwanzig Student_innen zu. Ein Beispiel dafür ist der Kommentar eines Studenten, der seinen Text zur Veröffentlichung frei gegeben hat und als einziger für die Veröffentlichung redigiert hat:
Wir sind Teil des Wandels und der Gegenwart
Die im Folgenden aufgelistete Literatur zum Thema Medien im Übergang zwischen Kita und Grundschule zeigt auf, welche Texte die Studierenden selbstständig recherchiert und für ihre Kommentare bearbeitet haben:
Baake, D., Lenssen, M. und Röllecke, R. (1997): Von Mäusen und Monstern – Kinderfernsehen unter der Lupe: Beschreibungen, Analysen, Hintergründe, Praxismodelle. Bielefeld.
Bachmair, B. (1997): Qualitätsfernsehen für Kinder – Argumente in der kulturellen Übergangssituation. In: Gottberg, J., Mikos, L. und Wiedemann, D. (Hg.): Kinder an die Fernbedienung. Konzepte und Kontroversen zum Kinderfilm und Kinderfernsehen. Berlin: VISTAS Verlag. S. 225-237.
Bertow, A. (2008): Schüler, Lehrer und Neue Medien in der Grundschule: Mediennutzung im Kontext von Entwicklungstendenzen sowie technischer Voraussetzungen. Hamburg: Kovač.
Schwannenbeck, A. und Cippitelli, C. (Hg., 2000): Käpt’n Blaubär, Schloss Einstein & Co. Kinderfernsehen in Deuschland. Müchen: Reinhard Fischer.
Breiter, A. et al. (2013). Medienintegration in Grundschulen. Untersuchung zur Förderung von Medienkompetenz und der unterrichtlichen Mediennutzung in Grundschulen sowie ihrer Rahmenbedingungen in Nordrhein-Westfalen. Schriftenreihe Medienforschung der LfM Band 73. Berlin: Vistas-Verlag.
Eder, S. & Roboom, S. (2014): Klicken, Knipsen, Tricksen… Medienerziehung im Kindergarten. In: Tillmman, A.; Fleischer, S. & Hugger, K-U. (Hg.): Handbuch Kinder und Medien. Wiesbaden: Springer VS., S. 503-516.
Dittler, U. (Hg.) (2008): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten: Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive. München: kopaed.
Eickelmann, B.; Aufenanger, S. & Herzig, B. (2014). Medienbildung entlang der Bildungskette. Ein Rahmenkonzept für eine subjektorientierte Förderung von Medienkompetenz im Bildungsverlauf von Kindern und Jugendlichen. Bonn: Deutsche Telekom Stiftung.
Hübner, E. (2006): Medien und Gesundheit: Was brauchen Kinder und wovor man sie schützen muss. Stuttgart, Verlag Johannes M. Mayer.
Hugger, K.-U. et al. (2015). Jahrbuch Medienpädagogik 12. Kinder und Kindheit in der digitalen Kultur. Wiesbaden: VS-Verlag.
Grimm, P. & Horstmeier, S. (2003): Kinderfernsehen und Wertekompetenz. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.
Kränzl-Nagl, R. & Mierendorff, J. (2007). „Kindheit im Wandel“. In: SWS-Rundschau (47. Jg.), Heft 1/2007. S. 3-25. Online unter: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1613.pdf [letzter Abruf: 24.10.2016]
Fleischer, S. & Hajok, D. (2016): Einführung in die medienpädagogische Praxis und Forschung: Kinder und Jugendliche im Spannungsfeld der Medien. Weinheim/ Basel: Beltz Juventa.
Götze, M. (1992): Begeisterung bei den Kindern, Besorgnis bei den Eltern. In: Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen, Ausgabe 12/1992/2. Online unter: http://www.br-on-line.de/jugend/izi/publikationen/televizion/12_19992_2/maya.html.
Mikat, C. (2000): Trick, Comedy und Fantasy. Das Angebot der privaten Veranstalter. In: Schwannenbeck, A. und Cippitelli, C. (Hrsg.): Käptn Blaubär, Schloss Einstein & Co. Kinderfernsehen in Deuschland. Müchen: Reinhard Fischer. S. 48 – 49.
Neuß, N. (2012): Kinder & Medien. Was Erwachsene wissen sollten. Seelze-Velber: Kallmeyer, Klett Friedrich Verlag.
Neuß, N. & Koch, C. (Hg., 2001): Teletubbies & Co. Schadet Fernsehen unseren Kindern? Weinheim und Basel: Beltz Verlag.
Porsch, T. (Hg.) (2014): Neue Medien und deren Schatten: Mediennutzung, Medienwirkung und Medienkompetenz. Göttingen/ Bern/Wien: Hogrefe.
Schiffer, K. (2003): Fernsehen und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen: Eine Längsschnittstudie unter Berücksichtigung des familiären Hintergrundes. Hamburg: Verlag Dr. Kovač.
Schwannenbeck, A. (2000): Kinderfernsehen in der Krise? Eine Bestandsaufnahme. In: Schwannenbeck, A. und Cippitelli, C. (Hrsg.): Käpt´n Blaubär, Schloss Einstein & Co. Kinderfernsehen in Deuschland. Müchen: Reinhard Fischer. S. 12 – 19.
Schöwer, C. (1990): Kinderalltag – Medienalltag: Praxisbeispiele für medienpädagogische Arbeit mit Kindern. Berlin, Wiss.-Verl. Spiess.
Theunert, H. (2015): Medienaneigung und Medienkompetenz in der Kindheit. In: von Gross, F.; Meister, D. M.; Sander, U. (Hrsg.) Medienpädagogik – ein Überblick. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. S. 136-163.
Tilemann, F. (2011): Echt oder Spiel? – Medien durchschauen lernen. In: 4 bis 8: Nr. 1/2. S. 19-21.
Tillmann, A.; Fleischer, S.; Hugger, K.-U. (Hg., 2014). Handbuch Medien und Kinder. Wiesbaden: Springer VS.
Waterstradt, A. (2007): Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen: eine Untersuchung der Einflussmöglichkeiten von Medien auf die Entwicklung. Saarbrücken. VDM Verlag.
Weigand, V. (2008): Gesetze für den Kinder- und Jugendmedienschutz. In: Sander, U.; Gross, F. & Hugger, K.-U. (Hg.): Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften, S. 546–551.
Literaturliste Hans Bredow Institut zum Thema Kinderfernsehen: hier.