Biene Maja und SpongeBob in der Bibliothek
Im Wintersemester 2015/2016 haben Studierende der Pädagogischen Hochschule und der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg aus dem Studiengang Frühkindliche Bildung und Erziehung im Kontext des Seminars Biene Maja und SpongeBob in der Bibliothek Medienprojekte für Kinder und ihre Eltern bzw. Familien entwickelt, die die Stadtbibliothek besuchen. Sie sind dabei von dem Wunsch der Stadtbibliothek Ludwigsburg ausgegangen das Medienbilundgsangebot der Bibliothek für Kinder weiterzuentwickeln. Zentral waren hier die Bedürfnisse und Interessen, die die Mitarbeiter_innen der Bibliothek in Gesprächen, die im Rahmen des Seminars geführt wurden, zum Ausdruck gebracht haben.
Die Studierenden haben ihre Projekte sowohl Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek Ludwigsburg als auch Bibliothekarinnen aus weiteren Zweigstellen der Bibliothek in Form eines Pecha-Kucha-Nachmittags präsentiert; dabei stellte sich heraus, dass insbesondere der Versuch der Studierenden, aus medienpädagogischer Perspektive relevante Inhalte mit Inhalten und Konzepten der frühkindlichen Bildung zu verknüpfen, die Bibliothekarinnen von der Bedeutung aktiver Medienarbeit überzeugt hat.
Projekt 1: Die Eiskönigin und Co – Medienhelden gemeinsam entdecken
Das Medienprojekt wurde entwickelt, um sich dem Thema Medienhelden zu nähern. Eltern sollen durch dieses Projekt die Möglichkeit bekommen, die Bedeutung und Vielschichtigkeit von Medienhelden zu erkennen. Als Aufhänger wurde der Disney-Film Die Eiskönigin gewählt. Das Seminar fand während unseres Praxissemesters statt; in den einzelnen Einrichtungen, in denen wir gearbeitet haben, konnten wir feststellen, dass sich dieser Film seit seiner Veröffentlichung Ende 2013 als Thema bei vielen Kindern hält. Bei den Eltern konnten wir dagegen oft eine Ablehnung gegenüber dem Film und seinen Figuren beobachten, wobei hier zudem deutlich wurde, dass die ablehnende Haltung oft ohne eine Auseinandersetzung mit dem Film eingenommen wurde. Entsprechend denken wir, dass ein Projektnachmittag in der Bibliothek zu diesem Thema zum einen die Eltern für die Bedeutung, die die Figuren und der Filminhalt für ihre Kinder hat oder haben kann, sensibilisieren als auch den Kindern die Möglichkeit geben kann, ihren Eltern den Inhalt und die Charaktere des Films aus ihrer Perspektive vorzustellen. alles lesen …
Projekt 2: Wickie meets Heidi
Themen, die für Kinder aktuell und bedeutsam sind, werden auch handlungsleitende Themen genannt. Dazu gehören Themen wie „Kleinsein und Großwerden“, „Gerechtigkeit und Moral“ oder die„Geschlechtlichkeit“: es sind entwicklungs-, alters- oder auch geschlechtsbedingte Themen, mit denen sich Kinder intensiv beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit handlungsleitenden Themen findet auch durch Medien statt. Dabei spielen Medienhelden eine wichtige Rolle. Die Figuren bieten den Kindern Anknüpfungspunkte zu Themen, die für sie aktuell relevant sind. Entsprechend werden Medienhelden für Kinder auch zu Identifikationsfiguren, die ihnen Hilfestellung geben, sich im Leben zu orientieren. (vgl. Neuß 2012, S. 28ff; Wieler 2000, S. 206f.) Aufgrund der Bedeutung, die Medienfiguren für Kinder haben können, haben wir im Rahmen des Seminars ein Trickfilmprojekt zum Thema Medienhelden entwickelt. alles lesen …
Projekt 3: Pippi Langstrumpf – ein Medienprojekt für Familien
In Gesprächen mit Bibliothekarinnen der Stadtbibliothek Ludwigsburg stellte sich heraus, dass Kinder teilweise allein die Bibliothek besuchen, jedoch auch oft mit ihren Eltern und/oder Geschwistern kommen. Dieses Potenzial soll genutzt werden, um generationenübergreifendes Lernen durch, mit und über Medien zu ermöglichen. Anhand des Bilderbuchs Pippi außer Rand und Band von Astrid Lindgren sollen Eltern und Kinder eine gemeinsame Fotostory erstellen und anschließend vor den anderen Teilnehmenden präsentieren. alles lesen …
Projekt 4: Peter Pan – Komm mit uns ins Nimmerland!
In der Schule haben Kinder viele Gelegenheiten sich mit anderen zu messen und zu vergleichen. Für Schulkinder ist es wichtig zu wissen, dass sich ihre Persönlichkeit nicht nur über ihre schulischen Leistungen definiert. Außerdem gewinnen Freundschaften und das Rollenverständnis an Bedeutung: „Wer bin ich?“, „Was kann ich gut?“ – das sind Fragen, die Kinder in diesem Alter beschäftigen. Eine verzerrte Selbstwahrnehmung ergibt ein verzerrtes Selbstbild. (vgl. Puls 2011, S.5f) Mit unserem Projekt wollen wir die Kinder stärken, sich selbst und andere wahr- und anzunehmen. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem sich die Kinder ohne Scham und ganz frei selbst erproben und entdecken können. Sich selbst zu kennen ist der Ausgangspunkt dafür, persönlich zu wachsen. Wie nehme ich mich selbst wahr? Was kommt an Feedback von außen? Wie will ich sein? (vgl. Puls 2011, S.5 f.) alles lesen…
Projekt 5: Wir sprechen App
Im Jahr 2015 flüchteten etwa 94.000 Kinder im Krippen- und Kindergartenalter nach Deutschland. Die CDU/CSU fordert eine Integrationspflicht für alle Menschen, die nach Deutschland kommen – angeeignet werden sollen sich die deutsche Sprache, aber auch Werte und Regeln (vgl. Diekmann et al. 2015). Dadurch sollen Differenzen eliminiert werden. Dem gegenüber steht die Interkulturelle Pädagogik, die ein gemeinsames Lernen verfolgt und auf die Identitäten der Kinder eingehen und diese bewusst machen will. Während die Ausländerpädagogik defizitorientiert und stigmatisierend ist, fördert die interkulturelle Pädagogik Werthaltungen, wie Respekt und Toleranz zwischen ethnischen Gruppen und fordert die Wertschätzung und Ausbildung individueller Identität. Dies kann für den Einzelnen ein Weg zu Selbstbewusstsein und der Ausbildung einer eigenständigen Persönlichkeit sein (vgl. Diehm 2008, S.203-211). Ausgehend von diesen Grundsätzen der interkulturellen Pädagogik haben wir ein Projekt entwickelt. alles lesen …