Kindheitspädagogin oder doch Erzieherin?

Foto: Schleehuber

 

 

 

 

 

 

 

Pro Studium

Warum sollte ich Kindheitspädagogik studieren? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Immerhin dauert die Regelstudienzeit nur drei Jahre. Im Gegensatz zu der Erzieherausbildung wäre man also ein Jahr früher fertig und könnte Geld verdienen. Je nachdem welchen Job man findet, fällt eventuell das Gehalt höher aus als bei gelernten Erziehern, sodass der Verdienstausfall der ersten drei Jahre ausgeglichen werden könnte. Außerdem stehen einem unmittelbar nach dem Studium mehr Arbeitsfelder offen, in denen man arbeiten kann, z. B. beim Jugendamt, den Frühen Hilfen und in Beratungsstellen. Natürlich kann man auch mit einer Erzieherausbildung in diesen Bereichen arbeiten, jedoch sind die Chancen als Kindheitspädagogin höher einen solchen Job zu bekommen. Und selbst wenn man in einer Tageseinrichtung für Kinder arbeitet, hat man innerhalb der Einrichtungen größere Chancen aufzusteigen, da es während des Studiums mehrere Leitungsseminare gibt. Im Gegensatz zu einer Erzieherin hat man die Aufgaben einer Leitung schon kennen gelernt und hat dadurch bessere Chancen aufzusteigen. Außerdem kann man das Studium individueller gestalten als die Ausbildung. Jeder Student kann außerhalb der Pflichtseminare für sich entscheiden, in welchem Bereich er sein Interesse und seine Stärken vertiefen möchte. So ist ein Kindheitspädagoge individueller ausgebildet und kann seine individuellen Stärken einsetzen. Aber nicht nur das ist ein Vorteil in der späteren Praxis. Hinzu kommt noch, dass im Studium nach den neusten Forschungsergebnissen gelehrt wird. Das aktuelle Wissen kann also in der Praxis direkt umgesetzt werden.

Außerdem arbeitet ein Kindheitspädagoge ausgehend von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit den Kindern. Das heißt nicht, dass die Kinder wie kleine Maschinen behandelt werden. Viel mehr heißt es, dass der Kindheitspädagoge alles Handeln, der Kinder und von sich selbst, mit den wissenschaftlichen Theorien verknüpft, hinterfragt und reflektiert.

Nadine

 

Kontra Studium

Kindheitspädagogik zu studieren scheint ziemlich attraktiv zu sein. Doch es bringt auch Nachteile mit sich, die einen darüber nachdenken lassen, ob das Studium wirklich der richtige Weg ist. Denn im Gegensatz zu der Erzieherausbildung hat man im Studium keine Möglichkeit mit den Praxisanteilen Geld zu verdienen. Die Praktika, die zu absolvieren sind, werden von den meisten Arbeitgebern nicht vergütet. So muss man, wenn man Geld verdienen möchte, noch zusätzlich zum Studium und den Praktika einen Nebenjob in Anspruch nehmen. Allerdings ist die Praxis, die im Studium integriert ist, lange nicht so zeitintensiv wie in der Ausbildung. Wer also viel Praxiserfahrung haben möchte, für den ist das Studium weniger geeignet. Außerdem wird während des Studiums viel weniger auf die pädagogische Arbeit in der Praxis und auf die Angebotsgestaltung im Allgemeinen eingegangen. Zudem liegen die Schwerpunkte bezüglich der Kinder in der Ausbildung und dem Studium in unterschiedlichen Altersbereichen. In der Ausbildung wird sich hauptsächlich mit den Kinder im Alter von 3-10 Jahren (Kindergarten und Grundschule) befasst. Das Studium legt den Schwerpunkt auf 0-6 Jährige, also hauptsächlich Krippen- und Kindergartenalter.

Doch selbst wenn man sich für das Studium entschieden und es erfolgreich abgeschlossen hat, heißt das noch lange nicht, dass man höher eingruppiert wird als ein Erzieher.

Kindheitspädagogen sind also mehr als nur studierte Erzieher.

Sarah

 

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